O, Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn!
Nun, was du, Herr, erduldet, ist alles meine Last;
Ich hab’ es selbst verschuldet, was du getragen hast.
Schau her, hier steh’ ich Armer, der Zorn verdienet hat;
Gib mir, o, mein Erbarmer, den Anblick deiner Gnad’!
„Es gibt weder eindeutig gute noch eindeutig schlechte Protagonisten, vielmehr sind alle Menschen gleichermaßen Sünder.“
Das ist der Grundgedanke von J.S.Bach in seinem Oratorium Matthäuspassion.
Ein kleines, aber ergreifendes Choral aus dem Oratorium. Mit etwa drei Stunden Aufführungsdauer ist die Matthäus-Passion Bachs umfangreichstes Werk und stellt einen Höhepunkt protestantischer Kirchenmusik dar. Nach Bachs Tod geriet das Werk in Vergessenheit. Die Wiederaufführung unter Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahr 1829 leitete die Bach-Renaissance ein.
Der evangelische Kirchenlieddichter Paul Gerhardt übersetzte den lateinischen Hymnus Salve caput cruentatum, der heute Arnulf von Löwen (1200–1250) zugeschrieben wird. Bach hat hier die Auswahl der verwendeten Strophen selbst getroffen (und sie nicht seinem Textdichter Picander überlassen. Die Melodie erscheint außerdem in Bachs Weihnachtsoratorium zu Paul Gerhardts Text Wie soll ich dich empfangen.
Zum Schluss sei auch die Zahlenmystik bei Bach erwähnt. In den 14 Chorälen und 28 (2×14) Bibelabschnitten und 28 freien Dichtungen von Picander entdeckt man eine Anspielung auf den Namen Bach, dessen Buchstabenwert in der Summe 14 ergibt (A=1, B=2, C=3, H=8). Auch habe sich Bach durch die 14 Bassnoten im Bekenntnis des Hauptmanns (Nr. 73 „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen“) selbst unter das Kreuz stellen und mit einstimmen wollen, so wikipedia.
Chornoten (pdf): O, frunte-nsângerată
Stimmen (mp3): Sopran, Alt, Tenor, Bass, Chor
Quelle Lilypond (ly): O, frunte-nsângerată